Graz / Österreich
Beispiele, wie Gott bei unseren Hilfsprojekten in Rwanda eingegriffen und geholfen hat
Wenn wir das tun, was dem Willen Gottes entspricht, wird er uns dabei immer helfen, oft in ganz unglaublicher Weise.
In meinem Zeugnis „Gott füllte meine leeren Hände“ habe ich beschrieben, welche großen Projekte wir in diesem bitterarmen und vom Genozid schwer gezeichneten Land realisieren konnten, alles von Laien durchgeführt, deren Stärke darauf beruht, sich im Gebet von Gott führen zu lassen und unbeirrt an seine Hilfe zu glauben.
Ich möchte jetzt an drei Beispielen erzählen, was Gott getan hat, damit wir zu den notwendigen Geldmitteln gekommen sind, wie das „himmlische Management“ uns bei der Bewältigung scheinbar unüberwindbarer Hindernisse geholfen hat, und wie Gott unsere Spenden behütet hat, damit sie unbeschadet in Rwanda ankommen. Ähnliche Fügungen hat es immer wieder gegeben, sonst hätten wir diese Riesenaufgaben niemals bewältigen können.
Im Jahr 2014 hat uns Bischof Damascène in der Ortschaft Rasano die Pfarrkirche gezeigt, die wie eine sanierungsbedürftige Lagerhalle aussah, und für tausende Menschen die einzige Kirche weit und breit war. Bischof Damascène bat mich, die Finanzierung einer neuen und großen Kirche zu übernehmen. Der Kostenvoranschlag betrug knapp 63.000.- Euro. Zuerst musste ich einmal wegen dieser sehr hohen Summe tief durchatmen, dann sagte ich dem Bischof und allen anwesenden Personen, dass ich nichts versprechen kann, ich kann nur Gott bitten, dass er Spender schickt, die dabei helfen, diese Kirche zu finanzieren. Ich gab jedem Anwesenden noch einen Rosenkranz und forderte sie auf, dass die ganze Pfarrgemeinde um die Hilfe Gottes beten sollte. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir diese Summe beisammen, sodass im nächsten Jahr diese Kirche bereits eingeweiht werden konnte.
Das spannende war nun, dass mich im selben Jahr nicht nur Bischof Damascène um die Finanzierung einer Kirche gebeten hatte, sondern auch Pater Ubald. Die bestehende Kirche in der Ortschaft Mushaka konnte die große Menschenmenge nicht mehr fassen, die regelmäßig zur Messe kommen wollte. Es war dringend eine Vergrößerung notwendig. Die Kosten würden sich auf rund 42.000.- Euro belaufen. Ich habe Pater Ubald daraufhin mitgeteilt, dass ich ihm ausnahmsweise in diesem Fall nicht helfen kann, weil ich gerade dem Bischof die Finanzierung der Kirche in Rasano zugesagt hatte. Ich sah überhaupt keine Möglichkeit, solch eine unglaublich hohe Gesamtsumme jemals durch Spenden bekommen zu können. Ich forderte aber auch Pater Ubald auf, mit seiner Gemeinde für dieses Projekt zu beten. Wenn es Gott so haben will, dann wird er auch ihm helfen.
Einige Zeit später, als ich wieder zu Hause war, rief mich Pater Ubald an und wiederholte seine Bitte. Er hatte im Vertrauen auf die Hilfe Gottes bereits begonnen, die Kirche umzubauen. Meine Antwort war wiederum die gleiche: „Ich kann dir diesmal nicht helfen. Woher soll ich das Geld nehmen?“ Ich beendete das Telefonat ratlos, weil ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte.
Nur wenige Augenblicke nach diesem Gespräch läutete das Telefon abermals, diesmal meldete sich meine Freundin Irene. Sie teilte mir mit, dass sie mir eine Summe von 42.000.- Euro für ein Projekt in Afrika überweisen würde. Ich war fassungslos, Gott reagiert unglaublich rasch, das war genau die Summe, die wir benötigen würden!
Was war passiert?
Vor vielen Jahren hatte ich an einer Busreise nach Schio, zu einem Marienwallfahrtsort in Italien, teilgenommen. Der Bus war voll und es war nur noch neben mir ein Platz frei. Unterwegs stieg noch eine Frau ein. Sie heißt Irene und sie setzte sich auf den einzigen freien Platz neben mir. Sie war mir von Beginn an sympathisch und wir konnten uns gut über unsere Glaubenserfahrungen austauschen. In Schio war ebenfalls nur noch ein Zweibettzimmer frei, und so teilten wir uns dieses Zimmer. Ich habe Irene viel von meinen Projekten in Rwanda erzählt und sie mir von ihrer Lebenssituation, wir haben uns angefreundet. Ihr Mann verstarb leider vor einigen Jahren. Sie hatte von ihm eine große Villa mit einem wunderschönen großen Park geerbt. Sie wollte dieses große Anwesen schon öfters verkaufen, hatte aber bisher keinen Käufer gefunden. Ich machte ihr folgenden Vorschlag: der Hl. Josef, der mit Maria das Leben Jesu organisiert hat, wird gerne von Menschen als Fürsprecher bei Gott für verschiedenste organisatorische Probleme angerufen. Sie soll doch den Hl. Josef bitten, ihr beim Verkauf des Grundstückes zu helfen und sie soll im Gegenzug dafür einen gewissen Prozentsatz für ein wohltätiges Projekt spenden.
Sie hat diesen Rat befolgt und bald darauf das Haus mit dem Park zu einem sehr, sehr guten Preis verkaufen können. Im Trubel des Alltags hat sie jedoch auf ihr Versprechen vergessen, einen kleinen Teil der Summe für ein wohltätiges Projekt zu spenden. Nun ist ihr plötzlich nach all den Jahren ihr damaliges Versprechen eingefallen und sie hat mich angerufen und gesagt, sie schulde dem Hl. Josef noch für den Verkauf ihrer Villa und Grundstück einen Betrag von € 42.000,--. Das war ein himmlisches Time Management!
Das zweite Beispiel zeigt den himmlischen Schutz, den wir in unterschiedlicher Weise immer wieder erfahren durften:
Im Jahr 2008 gab es in Rwanda ein schweres Erdbeben, das zu den Kriegsschäden noch weitere schlimme Schäden anrichtete. Es war wieder so viel Hilfe notwendig. Wir beteten im Vertrauen, dass Gott uns auch diesmal helfen möge. Es war unglaublich, wieviel Geld- und Sachspenden innerhalb kurzer Zeit zusammengekommen waren, um die zerstörten Kirchen, Schulen, Kindergärten und Lehrwerkstätten wieder aufzubauen und erdbebensicher zu machen. Dazu wurde auch ein großer Container gespendet, der bis zum Letzten angefüllt war mit Sachspenden, angefangen von einer wunderbaren Marienstatue für eine Kirche, eine kleine Orgel, Maschinen für Tischler-Lehrwerkstätten, ein Schweißgerät und 2,5 Tonnen Stahlbleche für eine Schlosser- Lehrwerkstätte, Nähmaschinen, drei Tonnen Schulhefte, tonnenweise Bekleidung und Bettwäsche für ein Krankenhaus, und viele, viele andere hochwertige Güter. Der Container wurde bereits im April auf die Reise geschickt. Wir wollten im Sommer wieder nach Rwanda und wir wollten die Spenden selber den jeweiligen Empfängern übergeben.
Bei dem Transport zeigte sich wiederum, wie Gott wirkt, wenn man versucht, seinen Willen zu erfüllen und ihm die Sorgen und Anliegen im Gebet anvertraut.
Als wir im Juli in Rwanda waren, war zu unserer großen Enttäuschung der Container noch nicht angeliefert worden. Wir konnten es nicht verstehen und mussten uns mit dieser Gegebenheit abfinden. Unsere Spenden erreichten Rwanda erst zu einem Zeitpunkt, als wir wieder zu Hause in Österreich waren.
Bei der Nachfrage nach den Verspätungsgründen stellte sich heraus, dass der Container aus einem unerfindlichen Grund nicht auf das für den Transport vorgesehene Schiff geladen wurde. Er musste daher mit dem nächsten Schiff nach Afrika transportiert werden. Wie erst nachträglich bekannt wurde, ist das Schiff, auf dem unser Container ursprünglich hätte transportiert werden sollen, vor Somalia von Piraten gekapert worden. Wären unsere Hilfsgüter mit dem dafür vorgesehenen Frachtschiff transportiert worden, wären sie wie all die anderen Container ebenfalls verloren gewesen. Das hat der Himmel verhindert……
Das dritte Beispiel zeigt, wie der Himmel uns bei unlösbar erscheinenden organisatorischen Problemen geholfen hat.
Pater Ubald brannte für die Versöhnung der Volksgruppen in seiner vom Genozid schwer gezeichneten Heimat. Zu seinen Versöhnungs- und Heilungsgottesdiensten versammelten sich oft bis zu 50.000 Menschen. Dabei schenkte Gott immer wieder vielen Gläubigen Heilung an Leib und Seele.
Im Jahr 2009 wurde der Gedanke geboren, ein großes Grundstück zu kaufen und darauf ein Versöhnungs- und Evangelisationszentrum zu errichten. Den Kaufpreis von 200.000 Euro für das Grundstück bekamen wir in überraschend kurzer Zeit zusammen. Im Jahr 2012 sollte am 13. August dieses Friedenszentrum eingeweiht werden.
Wir haben auch im Jahr 2012 einen großen Container mit Hilfsgütern organisiert, für den 2. Mai war dessen Transport nach Bremen zur Verschiffung nach Afrika vorgesehen.
Am 29. April, einem Sonntag, rief mich plötzlich Pater Ubald an und bat mich ganz dringend, für sein Friedenszentrum noch rasch eine große Marienstatue aus Medjugorje zu organisieren. Er ließ sich auf kein Gespräch ein, er sagte nur mit Nachdruck, ich müsse das machen, er würde dafür beten, dann legte er auf.
Medjugorje ist ein Ort in Bosnien – Herzegowina, an dem derzeit Maria, die Mutter Jesu, Sehern erscheint. Da diese Erscheinungen noch andauern, hat die Kirche dazu noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Maria bezeichnet sich dort als die Königin des Friedens, deswegen wollte Pater Ubald für sein Friedenszentrum eine Marienstatue aus Medjugorje.
Für mich erschien das nicht realisierbar zu sein. In drei Tagen würde der Container durch eine Spedition in Graz abgeholt und nach Bremen geliefert werden. In dieser extrem kurzen Zeit eine große Marienstatue aus Medjugorje organisieren, das konnte sich zeitlich niemals ausgehen. "Oh, Maria, hilf!"
Dann passierten unglaubliche Dinge.
Ich rief einen befreundeten Busunternehmer an und fragte ihn, ob er nicht zufällig gerade in Medjugorje ist oder dorthin fährt. Er verneinte, sagte mir aber, dass er von einem anderen Busunternehmer wüsste, der gerade in Medjugorje ist, und der am 1. Mai zurückkommen würde. Da ich diesen Busunternehmer, Herrn Gölles, ebenfalls kannte, rief ich ihn an und erzählte ihm mein Problem. Ich bat ihn, für mich die größte und schönste Marienstatue zu kaufen und diese „Königin des Friedens“ für das Friedenszentrum von Pater Ubald in Rwanda mitzubringen.
Üblicherweise ist der Bus von Herrn Gölles immer voll besetzt, wenn er nach Medjugorje fährt. Diesmal war der Bus aber nicht voll, deswegen gab es noch einen Platz im Kofferraum. Der große Behälter, in dem sich die Statue befand, füllte diesen leeren Platz genau aus. Der Behälter hätte um keinen Zentimeter höher, länger oder breiter sein dürfen.
Die dritte unglaubliche Fügung ereignete sich an der Grenze zwischen Bosnien- Herzegowina und Kroatien. Da der 1. Mai in vielen Nationen ein Feiertag ist, waren sehr viele Kurzurlauber unterwegs und an der Grenze warteten schon zehn Busse auf ihre Kontrolle und Abfertigung. Das konnte erfahrungsgemäß Stunden dauern, vor allem weil es sich dabei um die Außengrenze zur Europäischen Union handelt, an der üblicherweise streng kontrolliert wird. Es war auch fraglich, wie lange die Zollformalitäten für diese große Statue dauern würden und wieviel Zoll dafür zu bezahlen wäre. Als sich Herr Gölles mit seinem Bus hinten in der Reihe der Wartenden anstellen wollte, winkte ihn ein Zollbeamter durch und sie konnten ungehindert und ohne jegliche Wartezeit weiterfahren.
An einer Autobahnraststätte an der Grenze bei Slowenien und Österreich wurde dann der Behälter mit der Statue vom Bus in unseren eigenen Kleintransporter umgeladen, nach Graz in unsere Pfarre gebracht und in den dort wartenden Container verstaut. Eine Stunde später war die Spedition mit dem Container bereits auf dem Weg nach Bremen zum Einschiffen…..
Maria hat geholfen!