Wiener Neustadt/Österreich
Ich habe für meine krebskranke Schwester gebetet und wurde selber geheilt
Ich war Landwirt und daneben ein führender Funktionär eines sehr großen Feuerwehrverbandes. Ich ging zwar regelmäßig in die Kirche, war aber nie wirklich gläubig, im Gegensatz zu meiner Frau. Sie betete jeden Tag und war auch eine große Marienverehrerin. Deshalb fuhr sie mit mir Ende der 90er Jahre nach Medjugorje, jenem Ort in Bosnien- Herzegowina, von dem man sagt, dass dort die Muttergottes verschiedenen Menschen erscheint. Dort drückte sie mir einen Rosenkranz in die Hand und sagte: „Das ist deiner“. Ich steckte ihn ein, legte ihn aber später unbenützt zu Hause in eine Schublade. Dort lag er dann unbeachtet, jahrelang, bis zum Schicksalsjahr 2001.
In diesem Jahr hatte unser Sohn Manfred am 2. September geheiratet. Die Freude an diesem schönen Ereignis dauerte aber nicht lange. Meine Frau hatte sich scheinbar an diesem für uns so schönen Tag eine Grippe zugezogen. Am nächsten Tag musste sie sich mit leichtem Fieber und Gliederschmerzen ins Bett legen. Zwei Tage später starb sie zu Hause völlig unerwartet an den Folgen dieser Grippe.
Einerseits war das ein fürchterlicher Schock. Andererseits stellte sich ein für mich ganz eigenartiges Gefühl ein. Ich, der ich vorher nie viel zu Gott gebetet hatte, fühlte mich plötzlich beschützt und von Gott getragen. Ich spürte, wie jemand seine schützenden Hände über mich hält und hatte das Gefühl: Es kann mir nichts geschehen. Ich konnte mir das nur mit dem Umstand erklären, dass meine Frau immer dafür gebetet hatte, dass ich beschützt werde. Ich holte den Rosenkranz aus der Schublade, den sie mir in Medjugorje geschenkt hatte, und begann damit zu beten. Bis heute ist er mein täglicher Begleiter.
Zweieinhalb Jahre später brach ich mir bei einem Arbeitsunfall das linke Handgelenk. Die Folge waren Nervenschädigungen, durch die es zu einer Versteifung meines Handgelenks und der Finger kam, die Muskeln bildeten sich zurück und meine Handknochen wurden porös.
Von den Ärzten wurde dies als „Morbus Sudeck 2 - 3“ diagnostiziert. Mir wurde eine 30-prozentige Behinderung attestiert ohne jegliche Aussicht auf Heilung.
Dann kam für mich der nächste Schock: Anfang 2006 stellte sich heraus, dass meine Schwester Irmgard Brustkrebs hatte, der bereits sehr weit fortgeschritten war. Deshalb ließ ich alles liegen und stehen und fuhr am 7. April wieder nach Medjugorje, um für die Heilung meiner schwerkranken Schwester zu beten.
Dort angekommen setzte ich mich in die Kirche, in der gerade der Rosenkranz gebetet wurde und begann ihn mitzubeten. Plötzlich verspürte ich ein Ohrensausen, ich bekam starke Kopfschmerzen und einen unerträglichen Druck in der Herzgegend. Ich hörte eine Stimme, die mich fragte, ob ich zum Sterben bereit wäre. In dieser Situation sagte ich zu mir: „Ok. Wenn ich schon sterben muss, dann hier, ich kann mir keinen besseren Platz zum Sterben vorstellen“.
Auf einmal flossen mir die Tränen über das Gesicht, und ich spürte, dass die Schmerzen in meiner Hand verschwunden waren. In diesem Augenblick habe ich registriert, dass ich meine eigene Heilung erlebe. Ich begann meine Hand zu drehen, meine Finger zu bewegen, den Arm zu heben, hinten vorbei zu greifen. Ich sah zu, wie die Schwellungen verschwanden und die Hand ihr ursprüngliches Aussehen wiedererlangte. In meiner Fassungslosigkeit betete ich: “Muttergottes, warum werde ich geheilt, ich bin doch für meine Schwester da?!“ An diesem Abend war ich einer der letzten, der die Kirche in Medjugorje verlassen hat, ich habe dort der Muttergottes gedankt und ihr mein Leben geweiht.
Meine Freude war später trotz meiner Wunderheilung nicht ungetrübt, weil meine Schwester kurz darauf verstorben ist. Ich habe mich gefragt, warum ich geheilt wurde, obwohl ich eigentlich für meine kranke Schwester nach Medjugorje gefahren bin, um für ihre Heilung zu beten.
Mittlerweile haben drei unabhängige ärztliche Untersuchungen bestätigt, dass meine Hand beweglich und symptomfrei ist, obwohl Röntgenbilder die Krankheit nach wie vor voll anzeigen. Im Jahr 2015 haben führende Ärzte bei einer internationalen Fachtagung von meinem Fall berichtet und von einem „medizinisch nicht zu erklärenden Phänomen“ gesprochen.
Dieses Erlebnis hat mich tief verändert. Mir wurde bewusst, dass ich alles Bisherige zurücklassen möchte, um mein Leben ganz auf Gott auszurichten. Ich habe mich daher zum Diakon ausbilden lassen und bin jetzt glücklich über den Weg, den mich Gott geführt hat.